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SCHWEIZER AKTIENMARKT: Gesuchte defensive Trümpfe Mittwoch, 22. Februar 2017 - 17:51

Zürich (Marktpuls.ch) - Gesuchte Defensive, nachlassendes Kaufinteresse und schwache Grossbanken verschafften dem Aktienmarkt eine gut gehaltene Wochenmitte. Die Aktiennachfrage flachte ab, die Sorgen um die Bankenzahlen nahmen zu. ABB enttäuschte mit der 100 Mio. USD betragenden Rechungskorrektur 2016. Gesuchte Nestlé führten die Blue Chips an. Der Euro/Franken notierte um 17:30 Uhr bei 1.0663 CHF, der Dollar/Franken notierte bei 1.0118 CHF. Der Swiss Market Index gewann 0,22 % auf 8585,9 Punkte. Der SPI stieg 0,24 % auf 9404 P. Das Gewinner/Verlierer-Verhältnis lautete im Gesamtmarkt 3 : 4.

ABB reagierte zuerst positiv auf die VR-Einsitznahme durch Cevian, bevor im Handelsverlauf Verkäufe für Ernüchterung sorgten. Eine Ergebniskorrektur war erwartet worden, dass sie mit happigen 100 Mio. USD ausfiel, überraschte negativ. Die von Morgan Stanley publizierte bullische ABB-Analyse beinhaltete diese Korea-Busse nicht. ABB fiel 1/2 %. Ams bot beruhigte Aktivitäten und gab 0,7 % nach. Logitech realisierte eine 0,7 % schwächere Wochenmitte. Oerlikon erholte sich im Maschinenbau 0,9 %. Fischer bot einen nachgebenden Trend. Sulzer verlor auffallende 1,2 %. In den Schindler-Titeln entstanden gut gehaltene Tagestrends. Die Schmolz & Bickenbach-Titel erholte sich wieder auffallende 4 %. Die 1,3 % schwächeren Meyer-Burger boten mit leichteren Gurit und 1 % verlierenden Schweiter die Fakten der Erneuerbaren. LafargeHolcim gewann dank ihren Indien-Fakten 0,2 %. Geberit realisierte einen leichteren Handelstag mehr.  Die Sika Inhaberaktie schloss freundlich. Clariant büsste trotz Morgenstärke 0,4 % ein. Ems bot einen gut gehaltenen Trend. Lonza gewann 0,6 %. Syngenta schloss einmal mehr gehalten. Die volatilen Givaudan avancierten ordentliche 0,8 %. Aryzta gewann in den Nahrungsmitteln 1/2. %. Beobachter verwiesen auf erneutes Kaufinteresse im Call-Warrant ARYBBZ. Lindt & Sprüngli Namen gab 0,3 % nach, der PS gewann 0,4 %. 

Nestlé profitierte von der positiven Sektorenstimmung und avancierte 1,2 %. Der neue Konzernchef habe jüngst tiefgestapelt, so hiess es im Handel. Wieder gefragte Medtechs fielen positiv auf. Sonova festigte sich im Zuge von Marktanteilsgewinnen im Geschäft mit US-Veteranen 0,4 % und Straumann gewann dank anhaltenden Fondskäufen 1/2 %. Freundliche Tecan und gut gehaltene Ypsomed boten die Medtech-Nebenwerte. Gewinne wurden in den 0,1 % leichteren Bons Roche realisiert. In den gefragten Novartis entstand hingegen eine freundliche Tagesentwicklung. Die Basler werden als möglicher Käufer für den US-Rivalen Bristol-Myers Squibb gehandelt. Actelion schloss gehalten. In den 0,7 % festeren Galenica entstanden späte Kaufimpulse. Basilea war hingegen wieder zu auffallend 5,7 % steigenden Kursen gesucht. Beobachter berichteten von Anlagekäufen aus dem angelsächsischen Raum. Sunrise verlor in den erst gefragten Telecoms 0,3 %. Swisscom büsste wegen Leerverkäufen 1/8 % ein. SGS realisierte eine 1 % grosse Erholung. Adecco wurden von frischen Angeboten erfasst, die Leerverkäufer wehrten sich weiter, welches zur 0,7 % betragenden Tagesschwäche führte. Im Angebot lagen die 0,5 % nachgebenden Zurich Namen. Swiss Re verlor 0,3 %, Swiss Life realisierte in den Versicherern einen leichteren  Trend.

Gut gehaltene Baloise und leichtere Helvetia boten weitere Fakten. Unter Druck standen die Grossbanken. UBS litt 1,75 % unter Bussen- resp. Abschreibungs-Befürchtungen. Credit Suisse büsste 0,8 % ein, weil der weniger wahrscheinlich gewordene Schweiz-Teil-IPO die kurzfristigen Fantasien abkühlte. Julius Bär bot einen 0,35 % erholten Tagestrend. GAM fiel leerverkauft 1,9 % zurück. Partners Group schloss leichter. Die auffallend gesuchte Temenos-Aktie festigte sich befreit von Verkaufsdruck und unterstützt von Insiderkäufen klare 2,6 %. Dufry büsste 0,9 % ein. Die Logistiker boten leichtere Lokalmatadoren Panalpina und freundliche Marktleader Kühne & Nagel.  Beim um 0,2 % festeren Flughafen Zürich deuteten mehrere ausserbörsliche Blocktransaktionen auf Verschiebungen im Aktionariat hin. Gut gehaltene PSP und SPS boten weitere Fakten. Selektive Gewinnmitnahmen waren bei der um 2 % tieferen Inficon sowie der um 0,6 % schwächeren Feintool zu beobachten. Nach der am Vortag bekannt gewordenen vertieften Zusammenarbeit mit dem US-Nachrichtendienst Twitter schien die Euphorie bei Kudelski bereits wieder verpufft. Die Aktie verlor 1,2 %, nachdem die erhofften Gewinnschätzungserhöhungen aus der Analystengemeinde ausblieben.


Autoren: Lorenz Burkhalter, Armando Guglielmetti