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SCHWEIZER AKTIENMARKT: Stabiler Gesamtmarkt, ungefragte Leaderwerte Donnerstag, 23. Februar 2017 - 17:50

Zürich (Marktpuls.ch) - Stabil und gebremst von ungefragten Leaderwerten präsentierte sich der Aktienmarkt am Donnerstag. Negative Zahlen- und Testfakten setzten Swiss Re und Roche unter Druck. Gesuchte Bauwerte fielen in den Blue Chips positiv auf. Der Euro/Franken notierte um 17:30 Uhr bei 1.0655 CHF, der Dollar/Franken notierte bei 1.0075 CHF. Der Swiss Market Index verlor 0,19 % auf 8569,4 Punkte. Der SPI fiel 0,16 % auf 9385,3 Punkte. Das Gewinner/Verlierer-Verhältnis lautete im Gesamtmarkt 6 : 7.

Die Swiss Re-Zahlen lösten wegen dem enttäuschenden vierten Quartal eine 1,6 % grosse Aktienschwäche aus. Wenig halfen die grosszügige Dividendenanhebung und der Aktienrückkauf, weil die Abschwächung im vierten Quartal eine negative Überraschung bot. In den 0,3 % leichteren Zürich und den stabilen Swiss Life flachte das Kaufinteresse wegen den Rück-Fakten ebenfalls ab. Baloise gab 0,4 % nach, Helvetia konnte einen gut gehaltenen Tagestrend realisieren. Im Bankensektor bot die nachgebende UBS Namenaktie einen ruhigeren Kursverlauf. Ungefragt im Angebot lag auch die rund 1/2 % einbüssende Credit Suisse-Aktie, welcher die Beteiligungsreduktion durch den amerikanischen Grossaktionär Dodge & Cox angelastet wurde. Die Julius Bär-Namenaktie konnte einen 0,7 % erholten Tagestrend realisieren. GAM gewann 1,5 %, Partners Group avancierte 0,7 %. Kräftige 5,2 % gewann die Cembra Money Bank-Aktie. Die geplante Sonderdividende liess die Anleger über den vorsichtigen Ausblick für dieses Jahr hinwegschauen. Wieder gefragt war der 0,3 % anziehende Temenos-Valor. Mittelzuflüsse bestanden in den 0,6 % Sunrise. Für die Börse ist ein Zusammenschluss mit Salt zusehends wieder ein Thema. Swisscom bot im Telecom-Sektor einen gehaltenen Tagestrend.

In den stabilen SGS-Titeln stabilisierte sich die Lage. Adecco bot dank nachlassenden Leerverkäufen einen gehaltenen Trend. Die ABB Namenaktien überstanden den Tag nach dem peinlichen Korea-Unterschlagungs-Skandal auf 0,4 % nachgebenden Kursen. Skeptische wie zuversichtliche Banken und Broker bestätigten ihre divergierenden Einschätzungen. In den 2,4 % erholten Ams halfen einmal mehr Konkurrenzimpulse. Wie zu hören war, stehen die Leerverkäufer beim Sensorenhersteller mit dem Rücken zur Wand. Die Logitech-Aktie schloss nachgebend. Fischer büsste im Maschinenbau 1,1 % ein. Oerlikon schloss 1,3 % abgeschwächt. Die Schindler-Titel boten ihre gewohnten knapp gehaltenen Trends. Sulzer avancierte auffallende 0,5 %, Deckungskäufe halfen mit. Volatile LafargeHolcim fielen 1,1 %. Geberit bot einen gut gehaltenen Trend. Sika realisierte eine 0,3 % betragende scheue Avance. In den gut gehaltenen Givaudan tendierten Kaufoptionsscheine volatiler als ihr Basiswert. Syngenta schloss nach der vierten Verlängerung der ChemChina-Übernahmeofferte 0,1 % leichter. Nachgebend Clariant, leichtere Ems und 0,6 % verlierende Lonza boten weitere Fakten. Die Luxusgüterwerte boten 0,4 % leichtere Swatch Inhaberaktien und 1,1 % verlierende Richemont.

Nestlé gewann gute 0,7 %. Die ihre Kosten nun weiter senkende Unilever verändert die Lage für Nestlé wenig, solange Unilever nicht Käufer für attraktive Produkte sucht. Aryzta erholte sich 0,8 %. In den 0,3 - 0,5 % verlierenden Lindt & Sprüngli bestanden Angebotsüberhänge. Die 1/2 % verlierenden Bons Roche rückten in den negativen Fokus der Gesundheitswerte. In der Heaven1-Studie mit Emicizumab (ACE910) gab es einen Todesfall, dessen Ursachen in verweigerten Bluttransfusionen liegen könnten. Novartis bot einen leichteren Tagestrend, profitierte aber von zu Lasten des Rivalen Roche gehenden Umschichtungen. Actelion schloss 0,9 % tiefer. Die weiter gefragte Galenica avancierte 1,2 %. Die weniger von Mittelzuflüssen profitierende Basilea schloss 1/8 % leichter. Sonova büsste in den Medtechs 0,8 % ein. Die nachlassende Straumann-Aktiennachfrage schuf 0,4 % nachgebende Wachstumswerte. Die Nebenwerte boten nachgebende Tecan und gut gehaltene Ypsomed. Meyer-Burger gewann in den Erneuerbaren deutliche 2,6 %, weil offenbar ein US-Milliardär seine Position aufbaue. Gurit und Schweiter schlossen leichter. Einmal mehr berichteten Händler von Umschichtungen von den Standard- in die Nebenwerte. Wie schon in den Tagen zuvor sei das Kapital vorwiegend in Richtung der beliebtesten Vertreter aus diesem Titelsegment geflossen.

Autoren: Lorenz Burkhalter, Armando Guglielmetti