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NACHGEBENDER SCHWEIZER AKTIENMARKT: Feste Industrie und schwächere Pharmas Dienstag, 07. März 2017 - 17:50

Zürich (Marktpuls.ch) - Feste Industrie- und schwächere Pharma-Titel boten am nachgebenden Aktienmarkt die Schlüsselfakten. Ungefragte Banken und  Versicherer lagen ebenfalls im Angebot. Die vermehrt gesuchten Zyklischen wurden von Luxusgüter- und Bauwerten angeführt. Der Euro/Franken notierte um 17:30 Uhr bei 1.0722 CHF, der Dollar/Franken notierte bei 1.0138 CHF. Der Swiss Market Index verlor 0,47 % auf 8624 Punkte. Der SPI fiel 0,31 % auf 9507,8 P. Das Gewinner/Verlierer-Verhältnis lautete im Gesamtmarkt 2 : 1.

Die wieder auffallende 0,33 % gewinnenden Nestlé Namenaktien profitierten von den sich verstärkenden Mittelzuflüssen. Händler meinten, dass die Dollarstärke und die steigenden Konsumzahlen aus Asien den Titel Rückenwinde verschaffen. Zudem seien auch bedeutende Finanzanleger daran, aus der Eurozone in Franken-Aktien wie Nestlé umzuschichten. Aryzta bot nach den gestrigen Kursavancen einen leichteren Tagestrend, während die Kaufoptionsscheine divergierende Trends boten. Lindt + Sprüngli wies Zahlen leicht unter Gewinnerwartungen aus. Die Titel zogen 0,7 - 1,1 % an, obwohl auch der Ausblick vorsichtig formuliert war. Kursverluste in der ersten Handelsstunde zogen jedoch internationale Käuferschaft an. Novartis verlor im Pharmasektor überraschende 1,6 %, nachdem Exane BNP die Titel überraschend herabgestuft hatte. Roche bot einen 0,8 % schwächeren Tagestrend, Nach  Umschichtungen aus Novartis schuf die Trump-Aussage für tiefere Medikamentenpreise zunehmenden Verkaufsdruck. Actelion schloss 0,2 % besser. Galenica realisierte einen nachgebenden Tagestrend. Ruhig im Angebot und klare 1,6 % fallend präsentierte sich die Basilea-Aktie. Übersee-Käufer deckten sich in 1,1 % festeren Straumann ein. Sonova bot einen 0,9 % schwächeren Trend. Tecan gewann 0,3 %, Ypsomed schloss gut gehalten. Meyer-Burger schloss in den Erneuerbaren unverändert. Gefragte Gurit gewannen 1,1%, Schweiter zog auffallende 3,2 % an.

Die Luxusgüter gewannen dank positiven Analysen und steigenden Erwartungen in den Inhaberaktien der Swatch Group 1/2 %. Richemont festigte sich 1/8 %. Lonza gab in der Chemie 0,7 % nach. Clariant gab trotz der zweitweise treibenden Kaufempfehlung der UBS 0,1 % nach. Ems büsste 1 % ein. Die nachgebenden Givaudan boten wieder einzelne rege gehandelte Call-Warrants. Syngenta schloss ebenfalls nachgebend. ChemChina konnte die Zweifel vom Vortag dennoch ausräumen. Gute 0,8 % avancierte die von Verkaufsdruck befreite Sika Inhaberaktie. Ausländische Fonds seien als Käufer in Erscheinung getreten, so heisst es. Geberit war im Bausektor zu 0,2 % festeren Kursen gesucht. Starke Zahlen aus Europa sind in diesem Jahr für Geberit programmiert, war zu hören. In den volatilen LafargeHolcim-Valoren entstand ein freundlicher Tagestrend. Arbonia gewann in den Nebenwerten wieder auffallende 2,9 %. Forbo quittierte die nächsten starken Zahlen mit 8,2 % anziehenden Kursen. ABB erholte sich befreit von Verkaufsdruck moderate 0,22 %. Logitech bot am Investorentag positive News und 1,2 % steigende Kurse. Ams gewann dank anhaltenden Bullen- gegen Bären-Gefechten 2,4%. Angeblich hatten sich die Firmenvertreter jüngst an einer Branchenkonferenz im spanischen Barcelona so zuversichtlich geäussert wie kein anderes Unternehmen. Fischer gewann 1,5%, Oerlikon stabilisierte sich auf 0,9 % erholten Kursen. Ordentliche Avancen boten 0,3 - 0,4 % steigende Schindler-Titel.

In den Telecoms reagierte die 1 % festere Sunrise-Aktie verhalten auf die sich anbahnenden Branchenentwicklungen. Swisscom wurde von Baissiers auf leichteren Kursen kaltgestellt. Adecco gewann moderate 0,14 %, die Leerverkäufer hatten wieder ihr Pulver schnell verschossen. SGS schloss gut gehalten. Panalpina erholte sich 0,8 %, Kühne & Nagel schloss leichter. Dufry gab 0,3 % nach, rege wurden Calls auf Dufry gehandelt. Feste Temenos zogen weitere 2,1 % an. Swiss Life büsste in den Versicherern wieder 1/4 % ein. Einige Anleger seien den Herabstufungen vom Vortag erst heute gefolgt, so lautet der Tenor. Im Angebot lagen auch die 1 % fallende Zürich. Die von leichten Deckungskäufen gestützte Swiss Re-Namenaktie schloss leichter. Gefragte Baloise avancierten 0,4 %. Die  leichtere Helvetia-Aktie wurde vernachlässigt. Im Bankensektor stabilisierte sich die moderate nachgebende Credit Suisse-Namenaktie, ohne das ein Kauffieber ausbrach. Sorgen über die Marktanteile im Investmentbanking lasteten auf den 0,75 % verlierenden UBS Group-Namenaktien. Die Fachpresse hatte auf die Problematik hingewiesen. Auch anhaltende Spekulationen im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten in Frankreich und den USA belasteten. Julius Bär verlor mangels Nachfrage 0,8 %. Partners Group gewann gute 0,7 %. Die täglich von Spekulationen heimgesuchte GAM-Aktie gewann mit 1,14 Mio.  gehandelten Aktien 2,6%. 

Autoren: Lorenz Burkhalter, Armando Guglielmetti