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SCHWEIZER AKTIENMARKT: Uninspiriert moderat im Angebot Dienstag, 14. März 2017 - 17:51

Zürich (Marktpuls.ch) - Uninspiriert und mehrheitlich im Angebot präsentierten sich die Dividendenwerte im Dienstagshandel. Einzelne gefragte Blue Chips wie Nestlé, Zürich und ABB gefielen. Geberit geriet nach die Erwartungen verfehlenden Zahlen unter Druck. Der Euro/Franken notierte um 17:30 Uhr bei 1.0720 CHF, der Dollar/Franken notierte bei 1.0074 CHF. Der Swiss Market Index verlor 0,22 % auf 8663,5 Punkte. Der SPI fiel 0,20 % auf 9551,9 P. Das Gewinner/Verlierer-Verhältnis war im Gesamtmarkt wieder ausgeglichen.

Die  wieder gefragten Nestlé-Namenaktien konnten 0,2 % besser schliessen. Das Kaufinteresse hielt weiter an. Weiter im Angebot präsentierte sich die 1/2 % nachgebende Aryzta-Aktie. Nachdem die Gesellschaft durchblicken liess, dass keine Kapitalerhöhung notwendig sei, entstanden Deckungskäufe. In den gut gehaltenen Lindt + Sprüngli verlief der Handel abwartend. In den Pharmariesen gaben Novartis 0,2 % nach, obwohl wieder eine US-Produkt-Zulassung eingetroffen war. Ein Analytiker monierte, dass die Pipeline-Favoriten der Gesellschaft die Erwartungen kaum erfüllen, weshalb sich die Gesellschaft stärker auf die Vermarktung der zahlreichen Hoffnungsträger fokussieren sollte. In den knapp gehaltenen Bons Roche hielten die Käufe im Vorfeld des Dividendenabgangs an. Actelion gab 1/4 % nach. Enttäuschende Zahlen und den Santé-Spinoff im 2. Quartal präsentierte Galenica; der Aktienkurs schwächte sich 5,1 % ab. Da sich viele Analysten wegen der Publikumsöffnung nicht zu Wort melden durften, waren die pessimistisch gestimmten Experten von Kepler Cheuvreux und MainFirst in der Überzahl. Beide verwiesen auf ihre deutlich unter den aktuellen Kursen liegenden SOTP-Modelle. Anhaltende Gewinnmitnahmen und abwartende Käufer führten zu 2 % verlierenden Basilea. Die 1% gewinnenden Straumann profitierten von Fondskäufen. Sonova harzte auf leichteren Kursen herum. Gut gehaltene Ypsomed und stabile Tecan boten weitere Fakten. Lonza gewann in der Chemie nach der Vorabend-Ratinganhebung durch Baader Helvea 0,2 %. Wenig veränderte Clariant und Syngenta, steigende Ems und nachgebende Givaudan boten die weiteren Fakten.

In den Bauzulieferern geriet Geberit nach den leicht die Erwartungen verfehlenden Zahlen 2,6 % unter Druck. Die übrigen aktionärsfreundlichen Massnahmen gingen vorerst unter, verfehlte der Sanitärtechnikkonzern doch sogar das noch im Januar angehobene Ziel für die EBITDA-Marge. Die 0,4 % verlierenden Sika bot einen lange einen stabilen Dienstagstrend, gerieten im späten Handel allerdings in den Sog von Gewinnmitnahmen. In den 1,1 % einbüssenden LafargeHolcim entstanden auf den Tagestiefs nur wenige Anlagekäufe. Die Georg Fischer-Valoren tendierten mangels Impulsen 0,3 % leichter. Sulzer harrte auf 0,6 % nachgebenden Kursen auf positivere Sektorenimpulse. Gehalten Oerlikon absorbierten Glattstellungen. Die Schindler-Titel boten gehaltene Namenaktien und nachgebende PS. Rieter gewann nach den guten Abschlussfakten 3,1 %. Belimo avancierte flotte 1,9 %, während Tornos nach dem Rückfall in rote Zahlen 2,5 % einbüsste. Die Luxusgüterwerte boten leichtere Richemont und 0,23 % steigende Swatch Group-Inhaberaktien. Aussagen von Daueroptimist Nick Hayek blieben nahezu ungehört. In den 4,1 % anziehenden Ams schuf eine Ratinganhebung auf Outperform von Exane BNP die aus Anlage-, Trading- und Deckungskäufen stammende Nachfragebelebung. Das CHF 70 lautende Kursziel stellt das neue „Street-High“ dar, so Händler. Logitech konsolidierte die Vortages-Mehrjahreshochs auf 1,1 % fallenden Kursen. ABB realisierte einen gut gehaltenen Trend; der langjährige Europa-Chef Bernhard Jucker tritt zurück. In den Erneuerbaren war Meyer-Burger zu 1,3 % steigenden Kursen gefragt. Schweiter schloss nach einer Frühavance 0,2 % leichter. In den 1,9 % erholten Gurit verlief der Handelstag ruhig. 

Gehaltene Flughafen und 0,1 % bessere PSP boten die Immobilienaktien, in welchen SPS leichter schlossen. Kühne + Nagel gewannen nach einer Kurszielsenkung 0,3 %. Die auch noch herabgestuften Panalpina verloren 1,3 %. Dufry büsste in den Detailhändlern 1/8 % ein. Leonteq erholte sich in den Software-Valoren 12 %. Noch immer geistert der Name des Financiers Martin Ebner als möglicher neuer Aktionär im Markt umher. Temenos realisierte dank frischen Käufen eine Avance von 0,6 %. Sunrise gewann in den Telecoms 0,6 %. Swisscom gewann gestützt von Fondskäufen 0,1 %. Frühe Angebotsüberhänge belasteten die 0,2 % einbüssenden SGS. Adecco bot ebenfalls einen leichteren Tagestrend. In den Versicherern bestand in leichteren Zürich Namen phasenweise Kaufinteresse. Dazu wurde der Gesellschaft nach Jahren wieder Kaufinteresse an Hartford Financial nachgesagt. Leerverkäufer dominierten  die 1,1 % verlierende Swiss Re-Namenaktie. Schlichte Gewinnmitnahmen dominierten die 1 % verlierenden Swiss Life. Keine Erholungsanstalten machten die weitere 0,7 % einbüssenden Helvetia. Baloise geriet nach Gewinntagen 0,7 % unter Druck. Im Bankensektor wurde die 1 % verlierende Credit Suisse-Namenaktie von Ungewissheiten dominiert. Die UBS Group-Namenaktien büsste 0,7 % ein, internationale Verkäufe setzten auch diese Grossbankaktie unter Druck. Julius Bär schwächte sich 1,3 % ab. Die vermehrt nachgefragte Partners Group avancierte prompte 0,4 %. Die von Kepler Cheuvreux herabgestufte GAM-Aktie fiel, flankiert von Leerverkäufen, auffallende 2,1 %. Selbst nach dem Einstieg des Hedgefonds RBR sei eine rasche Erholung der Gewinnsituation beim Vermögensverwalter unwahrscheinlich, so der Tenor.


Autoren: Lorenz Burkhalter, Armando Guglielmetti