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NACHGEBENDER SCHWEIZER AKTIENMARKT: Auf dem Rückzug Mittwoch, 22. März 2017 - 17:50

Zürich (Marktpuls.ch) - Im Sog der weiter fallenden US-Aktienmärkte und angeführt von fallenden Banken schwächten sich die Dividendenwerte auch zur Wochenmitte ab. Lichtblicke boten gesuchte Luxusgüterwerte, stabile Defensive, in welchen jedoch Novartis nach einem Testmisserfolg auffallend ungefragt waren. Der Euro/Franken notierte um 17:30 Uhr bei 1.0696 CHF, der Dollar/Franken notierte bei 0.9901 CHF. Der Swiss Market Index verlor 0,55 % auf 8567,9 Punkte. Der SPI fiel 0,57 % auf 9500,1 P. Das Gewinner/Verlierer-Verhältnis lautete im Gesamtmarkt 4 : 11.

"Sell on any News" war das Motto im Bankensektor. Die Credit Suisse-Namenaktie verlor trotz dem moderaten weiteren Kapitalbedarf klare 1,8 %. Der Markt scheint dem CEO Thiam immer noch wenig zu vertrauen. Unter Druck standen auch die 1,7 % fallenden UBS Group-Titel, in welchen im Zuge negativer US-Vorgaben ebenfalls internationale Verkäufe dominierten. Die 0,5 % verlierenden Julius Bär-Valoren litten unter Gewinnmitnahmen, wurden jedoch von Umschichtungen aus den beiden Schweizer Grossbanken gestützt. Partners Group büsste trotz dem einhelligen Presselob und der Serie von Kurszielanhebungen 1,1 % ein. In den 1,7 % fallenden GAM schöpften die zuletzt gebrannten Leerverkäufer neue Hoffnungen. Swiss Re geriet im Assekuranzsektor 1,1 % unter Druck; auch in diesem Titel nahmen Leerverkäufer neue Anläufe. Zürich büsste 0,6 % ein. Der Beteiligungsausbau der US-Fondsgesellschaft Capital Group wurde als Adelsschlag bezeichnet. Swiss Life verlor knapp 1,1 %. Baloise schwächte sich am Tag vor der Jahresergebnispräsentation 0,7 % ab. Helvetia gab 1/2 % nach. In den 0,6 % einbüssenden Temenos wurden Gewinne realisiert. Also Namen verloren 1,8 %. Leonteq realisierte nachrichtenlos einen 0,8 % festeren Tagestrend. PSP fiel im Immobiliensektor auffallende 2,3 %, weil die Rating-Senkung von Baader-Helvea Verkaufsdruck schuf. SPS büsste 1,2 % ein und die Flughafen Namenaktie gewann 1 %. Angebotsüberhänge schwächten Dufry 2,4 %.

Kühne + Nagel fiel im Logistik-Sektor 1,6 % zurück. Panalpina schwächte sich 0,9 % ab. Meyer-Burger geriet nach den Zahlen mit Trendwende-Fakten wegen den gedämpften Umsatzwachstums-Erwartungen 1,2 % unter Druck. Im Angebot lagen auch die 2 % verlierenden Gurit und die 1,7 % schwächeren Schweiter. ABB schwächte sich in den Elektro-Valoren 0,6 % ab. Ams geriet nach einer stabilen Eröffnungsphase 1,2 % unter Druck. Erstmals seien wieder ausländische Momentum-Investoren als Verkäufer in Erscheinung getreten, so lautete der Tenor. Logitech schwächte sich 1/2 % ab. Schaffner gewann in den Nebenwerten nach Zahlen 5,1 %. Dominiert von Positionssenkungen und Gewinnmitnahmen fiel Georg Fischer 0,7 %, Oerlikon büsste 1,8% ein. Die Schindler-Titel schwächten sich 0,2 - 0,5 % ab. Sulzer verloren im Maschinenbau 0,75 %. Komax fiel in den Nebenwerten neuerliche 2,8 %. Der überraschend vorsichtige Ausblick vom Vortag hallte nach. Tornos schwächte sich weitere 2,9 % ab. LafargeHolcim büsste in den Bauwerten 0,6 % ein. Geberit schloss wenig verändert. Sika gewann gegen den Trend 1 %, angeblich angetrieben von einer aggressiven Kaufempfehlung. Clariant büsste 0,1 % ein. Ems-Chemie geriet 1/2 % unter Druck. Lonza büsste im allgemeinen Rückzug 0,6 % ein. Givaudan gab moderate 0,3 % nach. Syngenta schloss dank Arbitragekäufen moderate 0,3 % leichter.

Die als Trendwende-Titel gefragten Luxusgüterwerte boten 0,8 % erholte Richemont Namenaktien und 0,6 % gewinnende Swatch Group Inhaberaktien. Swisscom gab in den Telecoms moderate 0,15 % nach. Sunrise verlor 0,1 %. Adecco bot nach einer klaren Frühschwäche einen 1,1 % betragenden Tagesverlust. Wenig bewegt präsentierte sich hingegen die unveränderte SGS Namenaktie. Nestlé realisierte eine den Gesamtmarkt stützende leichtere Tagesentwicklung. Verkäufe dominierten aufs Neue die 1,9 % fallenden Aryzta-Valoren. In den Lindt + Sprüngli-Titeln gab der PS 0,1 % nach und die Namenaktie verlor 1/2 %. Der in den letzten Jahren prozentual zweistellig wachsende US-Markt bremst zusehends. Novartis geriet im Pharmasektor nach einem produktseitigen Rückschlag mit Serelaxin  1,4 % unter Druck. Roche bot im Genussschein einen gut gehaltenen Tagestrend, wieder von Umtäuschen aus der Konkurrenz gestützt. Actelion gewann 0,2 %. Klare 2,2 % schwächte sich wieder die im Visier von Leerverkäufern stehende Galenica-Aktie ab. Gewinnmitnahmen und Leerverkäufe setzten die Basilea-Titel 2 % unter Druck. Newron gewann nach der US-Zulassung ihres Parkinson-Heilmittels 0,75 %. Sonova schloss in den Medtechs gut gehalten. Straumann gab 0,1 % nach. Tecan büsste 1 % ein, Ypsomed gab 0,7 % nach. Die umworbene Lifewatch-Aktie gewann nach der Publikation des Geschäftsberichts 2,2 %.

Autoren: Lorenz Burkhalter, Armando Guglielmetti